Über mich

Mein Name ist Roswitha Gobbo. Ich bin freischaffende Künstlerin und Autorin aus Appenzell. Nach meinem Master an der Zürcher Kunsthochschule, bin ich zwei Jahre durch Südamerika gereist. Auf dieser Reise bin ich vegan geworden. Bereits am 2. Tag habe ich herausgefunden, dass eine vollwertig pflanzenbasierte Ernährung meine Schilddrüsenüberfunktion, die ich seit meinem 18. Lebensjahr hatte, heilen kann. Seit dem bin ich nicht nur aus ethischen und ökologischen Gründen vegan, sondern habe mich in den gesundheitlichen Aspekten vertieft. Mein Wissen, das durch die Ausbildung zur veganen Ernährungsberaterin eine solide Basis bekommen hat, möchte ich gerne mit anderen Menschen teilen. Durch meine zweijährige Reise kann ich ebenfalls kompetent im Bereich veganes Reisen beraten.

Wie mich die Reise vegan gemacht hat

Ich bin ganze 21 Monate durch 12 der 13 südamerikanischen Länder gereist und hatte schon vor Beginn meiner Reise die Idee im Hinterkopf, einen Reiseführer für Vegetarier und Veganer zu schreiben, weil die südamerikanischen Küchen bekannt für ihre Fleischlastigkeit sind. Ich bin als Vegetarier los gezogen und als Veganer nach Hause gekommen. Schon als Vegetarier habe ich wenig Milchprodukte und Eier gegessen. Das Bild des perfekten Veganers, das so viele Leute haben, hat mich aber abgeschreckt. Auf der Reise habe ich dieses Klischee hinterfragt. Anstoß gab die Aussage eines veganen Musikers, der in Interviews öfters gesagt hatte, dass er ab und zu Käse isst.

Bereits nach wenigen Wochen in Argentinien, das erste Land der Reise, habe ich festgestellt, dass es sehr einfach ist, vegetarisch zu reisen, denn im Notfall findet man irgendwo eine Pizza. In Argentinien bin ich aber vielen Menschen begegnet, die sehr stolz auf ihre fleisch-behaftete Diät waren und dieser Stolz hatte immer eine nationalistische Note. „Das argentinische Fleisch ist das Beste!“ ständig diesem nationalen Carnismus1 ausgesetzt zu sein, hat mich wiederholt hinterfragen lassen. In Patagonien hörte ich hinter mir im Bus jemanden zu seinem Gefährten sagen: „Acá está la ternera“ auf die weidenden Tieren deutend. Was ich als „Hier ist das Kalbfleisch“ verstanden habe. Zusammen mit der Tatsache, dass ich in Südamerika ständig Eier und Milch in allen möglichen Formen und in Massen serviert bekommen habe, haben dazu geführt, dass ich beschlossen habe, bei meiner Rückkehr vegan zu werden. Es ist aber anders gekommen.

In Coyhaique habe ich bei einer ethischen Vegetarierin übernachtet, die eigentlich gerne vegan geworden wäre, es aber nicht geschafft hat. Bei unserer vorhergehenden Korrespondenz hatte ich angegeben, dass ich in derselben Phase sei. Nun war ich Ende Januar in Coyhaique und fragte mich: „Auf was warte ich eigentlich? Bis ich wieder zu Hause bin, vergehen 1.5 Jahre. Wer weiß, ob ich dann immer noch denselben Elan spüre. Was man nie anpackt dauert am längsten.“ Daraufhin habe ich spontan entschlossen den Februar vegan auszuprobieren, wenn es nicht klappen würde, hätte ich nur 28 Tage durchzustehen. Dementsprechend unvorbereitet habe ich mich in das neue Abenteuer gestürzt und bin mit wenig Proviant in Puyuhuapi angekommen. Aber ich war viel zu stolz diesen Schritt gewagt zu haben, als dass es mich gestört hätte in den wenigen Minimarkets kaum etwas Veganes zu finden. Die Diät der ersten drei Tage bestand aus Haferflocken, Äpfeln, Erdnüssen, Avocados, Fruchtsaft und Cracker. Und damit bin ich wandern gegangen. Ich fühlte mich energiegeladener denn je. Nach drei Tagen habe ich Chaitén erreicht. Dort gibt es eine Fruteria. Ich war im Paradies angekommen. Diese Intensität der ersten Woche kann mir keiner mehr nehmen und es fällt mir schwer nachzuvollziehen, dass es Leute gibt, die behaupten, es sei schwierig, in Europa vegan zu sein.


1 Melanie Joy definiert Carnismus als: „Carnismus ist das unsichtbare Glaubenssystem oder die Ideologie, die Menschen dazu bringt, bestimmte Tiere zu essen. Carnismus ist im Wesentlichen das Gegenteil von Veganismus, da “carn” “Fleisch” oder “des Fleisches” bedeutet und “ismus” sich auf ein Glaubenssystem bezieht.“ Quelle: www.carnism.org/carnism 5.6.20

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