
Vitamin E
Vitamin E ist auch als Tocopherol bekannt. Wobei es ein Sammelbegriff für verschiedene Tocopherolarten ist. Vitamin E zählt, aufgrund der modernen westlichen Ernährungsweise, zu den kritischen Nährstoffen bei einer mischköstlichen Ernährung. In diesem Beitrag erfährst Du praxisbezogen die wichtigsten Fakten über Vitamin E und was Du unternehmen kannst, um genug davon aufzunehmen.
Funktionen
Vitamin E zählt zu den fett-löslichen Vitaminen E, da es zu den Terpenen (eine Art von Fetten/Lipide) zählt. Es gibt acht verschiedene Formen von Tocopherolen und Tocotrienolen. Tocopherole haben eine gesättigte Seitenkette, während Tocotrienole eine ungesättigte Seitenkette haben. Als Hauptaufgabe schützt Vitamin E mehrfach ungesättigte Fettsäuren vor Oxidation. Dabei wirkt es direkt in unseren Zellmembranen. Darüber hinaus spielt es eine bedeutende Rolle bei der Unterbindung der Blutgerinnung und beeinflusst die Aktivität von Enzymen.
Vorkommen
Pflanzen stellen Vitamin E her. Es kommt aber auch in tierischen Produkten vor, dabei gelangt es über die Nahrungskette dorthin. Gute Vitamin E Quellen sind:
- Ölsamen und deren Öle
- Nüsse
- Vollkorngetreide
- Hülsenfrüchte
Öle, die einen hohen Gehalt an Vitamin E enthalten, sind meistens auch reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die Lebensmittelindustrie nutzt Vitamin E als Antioxidans (E306 bis E309).
Stoffwechsel
Die Zubereitungsverluste betragen ungefähr 10 % und die Aufnahmerate liegt bei ungefähr 30 %. Die Aufnahme findet im oberen Dünndarm passiv statt. Danach wird Vitamin E über die Lymphe oder das Blut ins Fettgewebe oder zur Leber transportiert, wo es gespeichert wird. Von dort gelangt es über Lipoproteine zu den Zielzellen. Der Körperbestand beträgt 750 mg. Die Ausscheidung findet über Nieren und Stuhl statt.
Zufuhrempfehlungen
Die Zufuhr ist abhängig von der Aufnahme an ungesättigten Fettsäuren. Je mehr ungesättigte Fettsäuren aufgenommen werden, desto mehr Vitamin E wird benötigt, um die Oxidation zu verhindern. Schätzwerte liegen bei Männern bei 14 mg/Tag und bei Frauen bei 12 mg/Tag an Tocopherol-Äquivalent. Schwangeren und Stillenden wird empfohlen mehr aufzunehmen. Die tolerierbare obere Einnahmemenge (Tolerable Upper Intake Level) liegt bei 300 mg/Tag.
Mangel & Überversorgung
Ein Mangel kommt selten vor. In Europa ist er meist das Resultat von Alkoholismus, total parentaler Ernährung oder der Beeinträchtigung von Aufnahme und Transport. Bei einem Mangel steigt der oxidative Stress. Dies führt im Vorstadium zur Abnahme roter Blutkörperchen, da sie platzen. Darüber hinaus können auch Leber-, Muskel- und Nervenzellen geschädigt werden. Im weiteren Verlauf zeigt sich eine Immunschwäche. Dadurch können chronische Erkrankungen und die Entstehung von Tumoren begünstigt werden.
Eine Überversorgung ist zwar nicht toxisch, führt aber zu mehr Blutungen. Sie entsteht häufig bei einer therapeutischen Anwendung von Megadosen.
Versorgung
Der Durchschnitt liegt ungefähr beim Referenzwert. Allerdings liegen 48 % der Männer und 49 % der Frauen unter den Empfehlungen.

