Argentinische Küche
Gaucho-Küche
Die Gaucho-Küche ist Teil des argentinischen Nationalstolzes. Asado gibt es in Argentinien jedes Wochenende und ist auch in den Nachbarländern Paraguay, Uruguay und im südlichen Brasilien gang und gäbe. Deshalb sollte man sich nicht wundern, wenn es sonntags in den Straßen Argentiniens nach gegrilltem Fleisch riecht, denn im Sommer wird das Asado draußen auf dem Homegrill oder eben auf der Straße abgehalten. Eine Parilla ist ein Grillrestaurant, das fast ausschließlich Asado auftischt. Argentinier essen ihr Asado meist mit Weißbrot und Chimichurri. Wenn man als Vegetarier eingeladen ist, werfen sie aber gerne auch mal Paprika mit Ei oder anderes Gemüse – meist unzerkleinert – auf den Grill. Sie sind jedoch schon etwas in ihrem Stolz gekränkt, weil man ihre Grillkünste nicht probieren möchte. Während der Woche gibt es meist Milanesas (panierte Schnitzel), Lomitos (Steaks) oder Hamburger im Sandwich.
Auch der Mate ist Teil der Gaucho-Kultur, rührt aber von den Ureinwohnern her. Zum Frühstück gibt es Mate oder Kaffee und manch ein Argentinier trinkt dann fleißig den ganzen Tag weiter bis vor dem Abendessen. Aber in der Regel wird man zur Teestunde zu einem Mate eingeladen. Es gibt den Gastgeber, der den Mate zubereitet, auffüllt und weiterreicht. Wie eine Friedenspfeife wird der Mate dann in der Runde herumgegeben bis der Gastgeber endlich findet, das Wasser sei zu kalt und die Runde beendet. Dabei ist es wichtig, dass die Reihenfolge der Personen eingehalten wird und dass man den Becher jedes Mal ganz austrinkt. Es wird sonst reklamiert. Manche geben auch Zucker oder Süßstoff in den Mate, das ist aber Geschmackssache.
Argentinisch-Italienische Küche
Die Argentinier rühmen sich für ihre italienische Küche. Jedoch ist dies nur eine billige Imitation der italienischen Küche, die hauptsächlich aus Pizza, Spaghetti, Ravioli, Sorentinos (in Italien heißen sie Mezzelune), Lasagna, Cannelloni und Ñoquis (Gnocchi) besteht. Falls die Pasta in den Restaurants frisch zubereitet wurde, ist sie nicht vegan, sondern mit Eiern gemacht. Auch wenn sie nicht frisch zubereitet ist, besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie Eier enthält. Denn in Argentinien herrscht der Irrglaube, dass echte italienische Pasta mit Eiern gemacht wird. Außerdem bestehen Lasgna und Cannelloni leider meist nicht aus Pastateig, sondern aus einer Art Pancaketeig. Was für eine Beleidigung der italienischen Esskultur. Die Pizza wird nicht weniger schlecht behandelt. Es kommen unter anderem gekochte Eier auf den Belag. Oliven werden erst nach dem Backen auf die Pizza gelegt, was beides sehr eklig ist. Ganz davon abgesehen, dass der Käse, der zwar Mussarela genannt wird, natürlich nicht Mozzarella ist und der Teig meist zu dick ist. Nur in den Pizzerias mit der Aufschrift Pizza a la leña bekommt man die dünne Holzofenpizza. In ganz Südamerika besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Milch im Pizzateig ist. Was auch immer der Grund dafür sein mag?
Eis wird ebenfalls als italienisch beworben. Das kommt allerdings dem italienischen Gelato wirklich sehr nahe. Nur muss man davon ausgehen, dass es ausschließlich mit Milch zubereitet wird. Also nicht wie in Italien, wo das Schokoladeneis vegan ist, weil es Kokosmilch enthält. Allerdings kann man in manch einem Eisladen auch Sorbet finden.
Patagonische Küche
Patagonien beginnt sowohl in Argentinien als auch in Chile südlich des 38. Breitengrades. Das ist ungefähr bei Neuquén und Temuco. Patagonien ist und war schon immer ein unwirtschaftliches Land, weshalb seit jeher viele Schafe gehalten wurden, sehr zum Leidwesen der Patagonischen Natur, denn der Biss der Schafe, hat viele einheimische Pflanzen entwurzelt, während im Vergleich der Biss der Guanacos sanfter ist und die Pflanzen weiterwachsen können. Deshalb ist in gewissen Gegenden eine Rehabilitation im Gange, damit Pflanzen wie Calafate wieder wachsen.
Trotz allem dominiert hier Lammfleisch den Speiseplan, in fruchtbareren Gegenden (Seengebiet), wo es viel Süßwasser und Wälder hat, gibt es Forelle und Wild. An der Küste sind Meeresfrüchte und Fisch auf dem Speiseplan. Auf der Isla Navarino ist Riesenseekrabbe und Biber die Spezialität. Die nordamerikanischen Biber wurden im letzten Jahrhundert vom Menschen eingeführt und stellen nun eine invasive Plage dar, da sie die einheimischen Tiere verdrängen. Deshalb ist Kopfgeld auf sie gesetzt. Die Patagonische Küche zeigt Einflüsse der Mapuche. Als Beispiel sind hier Merken, eine Gewürzmischung, und Kallongka, auch als Mapuche-Huhn bekannt, zu nennen. Schafskäse und Eier gehören ebenfalls zum täglichen Verzehr. Gemüse ist in Patagonien generell rar, da es aus anderen Regionen importiert werden muss. Im chilenischen ländlichen Patagonien bekommt man in der Regel das Gemüse, welches in anderen Regionen nicht verkauft wurde, dazu zählen Avocados, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Karotten, Tomaten, Äpfel und vereinzelt Pfirsiche. Rund um das Seengebiet von Puerto Varras und Bariloche hat die Küche auch einen sehr deutschen Einschlag durch die Einwanderer aus dem 19. Jahrhundert bekommen. Hier gibt es unter anderem viele „deutsche“ Kuchen und Sauerkraut.
Allerdings bekommt man auch Gerichte aus den restlichen Regionen der beiden Länder. So ist Pizza, Pasta und Empanadas in Argentinien immer erhältlich. Gleich verhält es sich auf der chilenischen Seite mit Completo, Pichanga usw. In größeren Ortschaften gibt es ausländische Küchen, wie zum Beispiel asiatisch und mexikanisch.
Was gibt es sonst noch in Argentinien?
Nebst den bereits erwähnten Einflüssen gibt es natürlich noch Spanische, südamerikanische und weitere Einflüsse aus anderen Kontinenten. So zum Beispiel die Empanadas, die ursprünglich aus Spanien kommen. Sie sind meist mit Käse, Spinat und Käse, Schinken und Käse, Rindfleisch oder Geflügel gefüllt. Sie werden oft mit Eigelb bestrichen. Also sind sie zwar zuweilen vegetarisch aber nur sehr selten vegan. Sandwiches sind sehr selten vegetarisch. Der Norden zeigt einen nahöstlichen Einfluss und im Nordwesten, wo Argentinien an Bolivien grenzt, bekommt man bereits Gerichte mit Einfluss der Andenküche (siehe unten). Gewürzt wird in der argentinischen Küche kaum, wenn, dann mit Salz, Provenzal (Gewürzmischung aus Kräutern und Knoblauch) oder Paprikapulver.
In großen Städten ist die vegane Bewegung langsam im Kommen, so dass es pro Stadt mindestens 2 vegetarische Restaurants gibt. Tenedores Libres sind sehr beliebt und oft in Händen von Asiaten, so steigt die Wahrscheinlichkeit nach veganem Essen.
Ausgenommen vom Fruchtsalat sind argentinische Desserts nur vegetarisch und sehr süß. Dazu gehören Pasteten, Kuchen, Torten und Facturas (verschiedene Süßgebäcke). Dulce de leche, karamelisierte Kondensmilch gibt den süßen Ton an. Sie ist in den berühmten Alfajores zu finden. Das sind mit Dulce de Leche gefüllte Doppelkekse, die mit Schokolade überzogen sind. Einige Dieteticas in Buenos Aires führen eine vegane Marke von Alfajores. Medialunas, die argentinische Version vom Croissant, sind gesüßt und ungeküsst erhältlich. Sie bestehen aus Hefeteig und sind dem entsprechend nicht sehr luftig. Humitas a la olla sind nicht immer mit Milch gemacht, also einfach nachfragen. Humitas en chala enthalten aber immer Käse.
Das Frühstück besteht in der Regel aus Kaffee oder Mate mit tostadas, manteca und mermelada, also nicht vegan. Deswegen empfehle ich Unterkünfte, ohne Frühstück zu wählen, dann ist man einiges an Ärger los.
Frühstück ist gegen 9 Uhr, Mittagszeit ist um 13 Uhr, Teestunde um 17 Uhr, Abendessen nach 20 Uhr (nur wenige Restaurants öffnen schon früher), Einheimische essen in der Regel nach 22 Uhr.
Vegane Gerichte
- Faina (kann vegan sein, kommt auf den Belag an)
- Faina de Savona (kann vegan sein, kommt auf den Belag an)
- Chucrut
- Pan Frances (kann Fett aus tierischen Quellen enthalten)
- Chimichurri
- Sorbet
- Mate
- Berenjenas asadas a la Parilla
