
Brasilianische Küche
Amazonasküche
Die Amazonasküche ist sehr fischlastig und serviert vor allem Fische des Amazonas, darunter auch der größte Süßwasserfisch; Pirarucu. Sie werden meist gegrillt oder frittiert und in TomatenSoße und Kokosmilch serviert. Pflanzliche Grundnahrungsmittel sind Maniok und verschiedene Fruchtsorten wie Acerola, Graviola, Zimtapfel, Cupuaçu und natürlich Açaí. Paranüsse kommen ebenfalls aus der Amazonas-Region und können an Märkten, wie zum Beispiel in Belem sehr günstig und frisch erworben werden. Saftbars sind in ganz Brasilien beliebt. Die frischesten Säfte gibt es allerdings im Amazonas. Açaí wird in Belem als warme Suppe zusammen mit Schrimps gegessen. In Manaus bekommt man aber die übliche Saft- oder Smoothieversion. Wichtig ist, den Saft immer mit Wasser zubereitet zu bestellen, da er sonst eventuell als Milkshake daherkommt. Die Indigenen Völker kennen noch mehr Früchte und Pflanzen, die essbar sind. So gibt es zum Beispiel den Knoblauchbaum, dessen Rinde wie Knoblauch riecht und genau gleich zum Würzen geeignet ist. Palmherzen kommen von Palmenarten, die ursprünglich im Amazonas gewachsen sind, mittlerweile werden sie aber speziell für den Nahrungsbedarf kultiviert. Man kann Palmherzen in ganz Südamerika im Glas oder in der Dose kaufen, sollte sie aber in Restaurants mit Bedacht essen, da das Wasser der Gläser oder Dosen schlecht sein kann. Die meisten Lebensmittelvergiftungen habe ich mir in Kombination mit Palmherzen zugezogen (3 von 4).
Bahia
Die Comida Baiana ist von ihrer afro-brasilianischen Geschichte stark beeinflusst. In Bahia kommt man um das Palmöl (Dendeöl), ursprünglich aus Afrika, nicht herum, denn es ist eine traditionelle Grundzutat; so wird die Küche auch als „Öl Essen“ bezeichnet. Man kann das Dendeöl auch in Shops als Haarpflegemittel erstehen. Verschiedenen Pfeffersorten, zum Beispiel der Capsicum Pfeffer, prägen des Weiteren die Küche.
Typische Gerichte sind Moqueca, (was es oft in einer vegetarischen Form gibt), Mingaus, Pamonha, Canjica, Acaça, Acarajé, Ubobó, Kokosnuss Reis, Kokosnuss Bohnen und Angu.
Baianas sind weiß gekleidete Frauen, die Streetfood verkaufen. Dazu gehört Acarajé, Cocada und Abará. Leider sind dies alles Produkte, die nicht vegan sind. Vereinzelt findet man Frauen, die Moqueca vegetariana verkaufen. Das ist normalerweise vegan.
Die Küche aus Bahia ist in ganz Brasilien beliebt. Man braucht also nicht speziell wegen des leckeren Essens in die Region zu fahren.
Die Küche von Minas Gerais
Die Küche von Minas Gerais ist in Brasilien als die beste Küche Brasiliens bekannt. Sie basiert auf lokalen Produkten. Käse ist in Minas Gerais Tradition. Aber auch gewisse Zubereitungsarten, wie das Benutzen von Kohle- und Holzöfen und Gusseisenpfannen gehört dazu und gibt den Gerichten ihren speziellen Geschmack.
Eines der bekanntesten Produkte aus Minas Gerais ist Pão de Queijo, ein kleines kugelförmiges Brötchen aus Käse und Maniokmehl. Es gibt zuweilen auch vegane Versionen aus Tofu statt Käse. Viele Kuchen und Vorspeisen benutzen Mais oder Maniok statt Weizen, weil jener dort nicht gut wächst.
São Paulo
São Paulo ist die Gourmet-Stadt Brasiliens. Hier treffen sich Italienische, Japanische, Arabische und andere Weltküchen sowie typische brasilianische Küchen aus anderen Regionen. Auch für Veganer und Vegetarier gibt es eine endlose Auswahl an Restaurants, die verschiedenste Geschmäcker abdecken. Man wird es nicht schaffen, enttäuscht zu werden.
Was gibt es sonst in Brasilien zu beachten?
Die Grundzutaten eines Menus sind Reis, Bohneneintopf, Farinha (vegan) oder Farofa (nicht immer vegan) und Fleisch. Es ist kein Problem das Menu ohne Fleisch zu bekommen, allerdings wird der Bohneneintopf des Öfteren mit Fleisch zubereitet, dann heißt er Feijoada. Wenn er ohne Fleisch kommt, heißt er nur Feijão, allerdings besteht immer noch die Möglichkeit, dass er mit Schmalz zubereitet wurde. Brasilianische Restaurants servieren riesige Portionen, doch Vegetarier und Veganer sind sowieso besser an den sehr beliebten Mittagsbuffets aufgehoben, die zuweilen nach Kilo, zuweilen nach Person abrechnen. In der Regel findet man dort genug vegane Optionen, ob es nun ein mischköstliches Buffet ist oder ein rein Vegetarisches.
Falls man wirklich gar nichts findet, tut es im Notfall auch eine Açaíbar. Hier sind die Selbstbedienungen vorzuziehen, weil man dann problemlos sein eigenes Açaí zusammenstellen kann. In manch kleineren Läden sind die Optionen der Toppings für Veganer auf Banane und Granola, das gelegentlich Honig enthält, beschränkt. Saftbars gibt es an jeder Ecke.
Vegane Gerichte
- Angu (Polenta ähnliche Beilage)
- Tapioca (je nach Füllung)
- Feijão com arroz ist Reis und Bohnen ohne das Fleisch, aber es kann immer noch sein, dass es mit Schmalz gemacht ist.
- Farinha de mandioca ist gemahlene, gepresste und ofengetrocknete Maniok.
- Avocado Creme ist eine mit Limette und Zucker pürierte und gekühlte Creme.
- Açaí na tigela ist ein Sorbet oder Smoothie aus Açaí das mit verschiedenen Dingen getoppt wird. Einige Açaí-Bars sind Selbstbedienung und haben verschiedene Sorten, Traditional, Banane und Zero sind vegan. Wenn nicht sicher, fragen.
- Goiabada ist eine Gelee aus Guave und viel Zucker.
- Rapadura ist Rohzucker.
- Paçoca/Paçoquinha ist eine Süßigkeit aus Erdnüssen, Zucker und manchmal Mehl.
- Pé-de-moleque kann vegan sein aber manchmal wird es auch mit Butter gemacht.
- Arroz de Coco
- Guisado de Feijão preto
- Sopa de Feijão preto
- Moqueca Vegetariana ist die vegetarische Version des Moqueca, die meistens auch vegan ist.

