
Vitamin D
Das Sonnenvitamin. Ein Vitamin-D-Mangel kann bei allen Menschen auftreten. Vitamin D wird vom eigenen Körper produziert, sofern die Haut der Sonne ausgesetzt wird. Von Oktober bis März ist die Sonneneinstrahlung zu schwach, als dass der Körper Vitamin D produzieren kann. In diesem Blogpost erfährst Du praxisbezogen die wichtigsten Fakten über Vitamin D und was Du unternehmen kannst, um einen Mangel vorzubeugen.
Funktionen
Vitamin D hält ein gesundes Gleichgewicht von Calcium und Phosphat im Blut (Homöostase), spielt eine Rolle in der Genmodifizierung und Signalübertragung, hat zahlreiche schützende Funktionen bezüglich chronischer Erkrankungen und ein breites Spektrum an regulatorischen Wirkungen. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem, beeinflusst die Insulinausschüttung, wirkt auf das Wachstum der Hautzellen und hemmt das Wachstum von Tumorzellen.
Mangel
Ein Vitamin-D-Mangel kann das Risiko für Knochenbrüche erhöhen oder sogar zu Osteoporose oder Rachitis führen, da der Calciumhaushalt aus dem Gleichgewicht fällt. Des Weiteren können sich Muskelerkrankungen entwickeln und es kann zu Störungen im Nervensystem und der Blutgerinnung kommen. Da das Immunsystem bei einem Vitamin-D-Mangel geschwächt ist, führt dies zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung korreliert mit dem Auftreten von bestimmten Erkrankungen.
Vorkommen
Obwohl tierische Produkte, wie Fisch, Leber und Milch, Vitamin D enthalten, spielt die Ernährung keine große Rolle, da nur 10–20 % des Bedarfs über die Nahrung aufgenommen werden können. Hingegen können über Supplemente oder Synthese bis zu 90 % des Bedarfs gedeckt werden. Die menschliche Haut stellt Vitamin D selber her (Synthese), wenn man sie der Sonne exponiert. Dazu sollte man ungefähr 25 % der Haut für ca. 5 – 30 Minuten mehrere Tage die Woche von März bis Oktober ohne Sonnencreme sonnen. In Europa ist die Sonneneinstrahlung im Winterhalbjahr zu schwach für die Synthese. Selbst im Sommer ist sie in nördlichen Regionen nur zur Mittagszeit stark genug. Bei der Dauer des Sonnenbades gilt es den eigenen Hauttyp zu berücksichtigen. Nicht nur sind hellere Hauttypen eher gefährdet sich zu verbrennen, sie produzieren auch mehr Vitamin D. Daher müssen helle Hauttypen nicht ein langes Sonnenbad nehmen. Hingegen sind stark-pigmentierte Hauttypen in europäischen Breiten schneller von einem Vitamin-D-Mangel betroffen. Genauso wie ältere Menschen und Menschen mit Übergewicht können sie Vitamin D weniger gut synthetisieren. Allenfalls sollte man in solchen Fällen über eine ganzjährige Supplementierung nachdenken.
Supplementierung
Bei der Zufuhrempfehlung driften die Meinungen auseinander. Die eher konservative Empfehlung der DGE empfiehlt für Kinder (1-15), Jugendliche und Erwachsene (15-65), Betagte (ab 65), Schwangere und Stillende eine tägliche Supplementierung von 800 IE (internationale Einheiten), sofern keine Exposition an der Sonne erfolgt (Regentage, Winterhalbjahr, ect.). Neuere Quellen und Stimmen aus der Komplementärmedizin empfehlen als Erhaltungsdosis bei Erwachsenen eine tägliche Zufuhr von 2000 bis 4000 IE. Dabei wird das Körpergewicht berücksichtigt. Eine einfache Formel lautet zum Beispiel 40 IE * Körpergewicht (in kg) als tägliche Dosis. Vitamin D ist fett-löslich. Für die bessere Aufnahme wird empfohlen eine Mahlzeit mit wenig Fett zu essen (2 – 3 Walnüsse reichen aus). Achtung! Da überschüssiges Vitamin D nicht ausgeschieden wird, kann es bei zu hoher Dosierung zu Nebenwirkungen kommen. Wie bereits oben erwähnt, ist in den europäischen Breiten eine Supplementierung in den Wintermonaten bei der ganzen Bevölkerung notwendig. Leider findet dazu kein öffentlicher Diskurs statt und so leiden viele Menschen im Winter an einem Vitamin-D-Mangel.
Diagnostik
Die Analytik findet mittels 25-Cholecalciferol im Serum statt. Ab einem Wert von 50nmol/l ist man ausreichend versorgt. Ist der Wert unter 30nmol/l, besteht ein ausgeprägter Vitamin-D-Mangel.


